Edelstahl bohren: Schritt für Schritt erklärt
Immer dann, wenn du Edelstahl verwenden möchtest, musst du dir auch über die Befestigung Gedanken machen. Im Gegensatz zu Holz stehen dir bei Edelstahl sehr viel mehr Optionen zur Auswahl. Heute wollen wir uns einmal mit dem Edelstahl-Bohren beschäftigen. Dabei musst du ein paar Dinge beachten, die beim Bohren von Holz keine Rolle spielen. Mit unserer Anleitung kannst du sicher ein Loch in Edelstahl bohren. Du erhältst exakte Arbeitsergebnisse und musst nicht auf Edelstahl-Löten oder Schweißen zurückgreifen.
Hier erfährst du, welche Werkzeuge du verwenden solltest und welchen Einfluss die Drehzahl auf das Ergebnis vom Edelstahl-Bohren hat. Selbst wenn du vorher noch nie in Metall gebohrt hast, brauchst du jetzt nicht zurückschrecken. Edelstahl bohren klingt im ersten Moment schwieriger, als es eigentlich ist.
Was sind die Voraussetzungen zum Edelstahl-Bohren?
Für das Bohren in Edelstahl brauchst du natürlich eine Bohrmaschine oder einen Akkuschrauber. Eines von beiden ist in fast jedem Haushalt vorhanden und kann andernfalls sicherlich bei Freunden oder Nachbarn ausgeliehen werden. Damit dir das Bohren gelingt, musst du darauf achten, dass man die Drehzahl an dem Gerät einstellen kann. Warum erklären wir dir später.
Wichtig ist auch, dass du den richtigen Bohrer verwendest. Solltest du diesen nicht ohnehin besitzen, dann solltest du an dieser Stelle ein paar Euro im Baumarkt investieren. Für die Vorbereitungen brauchst du außerdem einen sogenannten Körner und einen Hammer, um diesen zu verwenden. Nachdem du gebohrt hast, solltest du das Bohrloch noch mit einer Feile entgraten, weil sonst kleine Metallstücke beim Schrauben stören könnten.
Zusätzlich zu diesen Werkzeugen brauchst du, wenn du beim Edelstahl-Bohren alles richtig machen willst, auch noch ein paar Verbrauchsstoffe. Hierzu zählen ein Stift zum Markieren der Bohrstelle und ein Kühlschmierstoff, der auf die Bohrstelle aufgetragen wird.
Was für ein Blech möchtest du bohren?
Bevor es losgehen kann, musst du erstmal überlegen, wie stark das Blech ist, in das du ein Loch bohren willst. Auch die Legierung hat Einfluss darauf, wie du vorgehen musst. Für ein Edelstahlblech 2mm brauchst du einen anderen Bohrer als bei einer 10mm Edelstahlplatte.
Ohnehin musst du dich ja zunächst darum kümmern, dass du ein passendes Edelstahlblech bekommst, damit du ein Loch in Edelstahl bohren kannst. Hier können wir dich unterstützen und dir maßgefertigte Bleche liefern. Wir haben uns darauf spezialisiert, Bleche nach Maß für unsere Kunden zu fertigen. Du selbst kannst mit unserem Blechkonfigurator Bleche aus Edelstahl und anderen Metallen in verschiedenen Stärken auswählen und konfigurieren.
So kannst du bei deinem Vorhaben viel Zeit sparen und dich darauf konzentrieren, die einzelnen Komponenten richtig miteinander zu befestigen.
Was für eine Bohrmaschine kommt zum Einsatz?
Zu empfehlen sind in erster Linie Standbohrmaschinen und Handbohrmaschinen. Einen Akkuschrauber kannst du auch verwenden, allerdings solltest du dann nur sehr dünnes Edelstahlblech damit bohren.
Einen Vorteil hast du mit einer Standbohrmaschine immer dann, wenn du kleine Werkstücke hast. Diese kannst du sicher unter der Bohrmaschine einspannen. Auch erfolgt die Kühlung mittels Kühlschmierstoff bei vielen Modellen inzwischen automatisch. Vorteil der Handbohrmaschine ist die Flexibilität. Du kannst sie fast überall einsetzen, weswegen sie vor allem bei schweren und sperrigen Werkstücken aus Edelstahl zum Einsatz kommt.
Jedes Mal, wenn du Edelstahl bohren willst, musst du auf deine Sicherheit achten. Es ist zu empfehlen, das Werkstück, in das du ein Edelstahl Loch bohren willst, einzuspannen und so gegen verrutschen zu sichern. Nur wenn du es mit wirklich sehr schweren Gegenständen zu tun hast, kannst du auf diese Sicherheitsmaßnahme verzichten.
Entscheide dich für den richtigen Bohrer
Immer dann, wenn du ein Loch in Edelstahl bohren willst, musst du auf spezielle Bohrer zurückgreifen. Edelstahl ist ein sehr harter Werkstoff. Darum muss in jedem Fall ein Bohrer vom Typ H für harte Werkstoffe zum Einsatz kommen.
Fast alle dieser Bohrer sind aus Hochleistungsschnittstahl, kurz HSS, gefertigt. Auf dem Markt sind verschiedene Legierungen, die den Verschleiß des Bohrers verringern sollen. Als besonders gut haben sich HSS-G Bohrer für Edelstahl Bohren herausgestellt.
Einen Steinbohrer solltest du hingegen in keinem Fall verwenden. Der kommt zwar ebenfalls mit sehr harten Werkstoffen zurecht, ist aber ganz anders aufgebaut. Er ist für mineralische und nicht für metallische Werkstoffe gedacht.
Bohren in Edelstahl: In wenigen Schritten erklärt
Lese dir unsere Anleitung durch und arbeite die einzelnen Schritte ab. Dann kann fast nichts schiefgehen. Nimm dir dafür Zeit. Nur wenn du in Ruhe arbeitest, kannst du ein optimales Arbeitsergebnis erzielen. Darum gibt es auch keinen Grund zur Hektik. Arbeitest du zu schnell, werden sich Bohrer und Metall unnötigerweise erhitzen und können Schaden nehmen.
Schritt 1: Das Anzeichnen
Nimm dir Zeit und messe genau aus, an welcher Stelle du bohren musst. Nutze dafür einen abwaschbaren Stift, damit du gegebenenfalls nachbessern kannst.
Schritt 2: Das Ankörnen
Dieser kleine Arbeitsschritt hat eine große Wirkung. Platziere den Körner an der Stelle, an der du Edelstahl bohren willst, und schlage einmal kräftig mit dem Hammer auf den Körner. Es entsteht eine kleine Delle in der Edelstahloberfläche, die der Ansatzpunkt für den Bohrer ist. Der Bohrer rutscht durch diese kleine Vertiefung nicht so leicht ab und das erhöht die Arbeitssicherheit.
Schritt 3: Vorbereitung der Bohrmaschine
Spanne den Bohrer fest ein und lege dir das Kühlmittel griffbereit. Nun musst du noch die Drehzahl der Bohrmaschine einstellen. Dabei kannst du dich an den folgenden Richtlinien orientieren. Die Drehzahl hängt vom Durchmesser des verwendeten Bohrers ab. Wir können dir folgende Empfehlungen geben:
- 1,5mm Durchmesser – 1.250 Umdrehungen/Min.
- 3mm Durchmesser – 800 Umdrehungen/Min.
- 5mm Durchmesser – 630 Umdrehungen/Minute
- 10mm Durchmesser – 450 Umdrehungen/Minute
Schritt 4: Jetzt wird gebohrt
Mit einer Hand wird der Bohrer an der gekörnten Stelle angesetzt. Die andere Hand hält das Kühlmittel bereit, damit dieses während des Bohrvorgangs kontinuierlich auf die Bohrstelle gegeben werden kann. Auf diese Weise kannst du die Gefahr einer Verkantung deutlich reduzieren.
Schritt 5: Entgraten des Bohrlochs
Nutze eine Feile, um die Kanten des Bohrlochs zu entgraten. In der Praxis haben sich dafür besonders Rundfeilen bewährt. Diese müssen kleiner sein als der zuvor verwendete Bohrer. Verwende aber ausschließlich eine Feile, die nur für Edelstahl verwendet wurde. Sonst läufst du Gefahr, dass du Rostpartikel auf das Bohrloch überträgst und das Edelstahlblech zu rosten beginnt.
Ein gut gemeinter Tipp: Versuch es mit einer Probebohrung
Nachdem du unsere Anleitung gelesen hast, wirst du uns hoffentlich zustimmen. Edelstahl bohren ist gar nicht so schwierig, wenn man dabei ein paar Dinge beachtet. Wir empfehlen dir trotzdem zunächst einmal auszuprobieren.
Vielleicht hast du noch ein Stück Edelstahlblech übrig und kannst ein paar Löcher bohren. Wir hoffen, unsere Anleitung konnte dir weiterhelfen und viel Spaß beim Bohren von Edelstahl!